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Beachten Sie, dass sich auf diese Menüseite die Endlosregler nicht exakt unter
den im Display dargestellten, dazugehörigen Funktionen befinden.
RE1: Ohne Funktion.
RE2: Gator Mode
Displayanzeige: GtMode
Initialwert: Mono16
Wertebereich: Siehe Tabelle auf Seite 89.
Mit dem Parameter Mode wird eine der sechs Arten ausgewählt, wie die beiden Reihen mit
ihren vier Notengruppen {A} und {B} kombiniert werden. Drei Modi arbeiten in Mono und
drei in Stereo, wobei die Noten von Reihe {A} auf den linken und die Noten von Reihe {B}
auf den rechten Kanal geroutet werden.
Die Panoramaregelung im FX Menü Displayseite 1 hat Vorrang gegenüber den
Stereomodi von Gator. Die Stereomodi funktionieren nur dann wie beschrieben,
wenn FX Pan mittig eingestellt ist.
RE3 und RE4: Select Edit Group (Gruppenanwahl)
Displayanzeige: EditGroup
Initialwert: 1
Wertebereich: 1 bis 8
Mit dem Pattern Editor können die Schritte einer Sequenz innerhalb einer Vierergruppe
(Edit Group) eingestellt werden. Die Edit Groups 1 bis 4 bilden die obere Reihe im Pat-
terndisplay (Set {A}) und sind daher die ersten 16 Schritte des Patterns. Die Edit Groups
5 bis 8 bilden die untere Reihe im Patterndisplay (Set {B}) und sind daher die zweiten 16
Schritte des Patterns, außer wenn der Modus Mono16 ausgewählt wurde. Dann besteht
das Pattern nur aus den ersten 16 Schritten. Die beiden Regler RE3 und RE4 können zur
Auswahl der Edit Groups genutzt werden. In der Displaymitte wird eine Gruppe mit vier
Mal dem Buchstaben „E“ angezeigt, die mit RE3/RE4 bewegt werden kann, um die Schrit-
tpositionen der Sequenz anzuzeigen, die zum Editieren ausgewählt werden.
RE5 bis RE8: Step Editors (Step-/Schritt-Editierung)
Die vier verbleibenden Endlosregler steuern die einzelnen Schritte des Gator Patterns.
Das gespielte Pattern wird von 32 breiten, weißen Balken auf der rechten Displayseite
dargestellt. Wenn Edit Group 1 mit RE3/RE4 ausgewählt wurde, steuert RE5 Schritt 1,
RE6 Schritt 2, RE7 Schritt 3 und RE8 Schritt 4. Wenn Edit Group 2 ausgewählt wurde,
steuert RE5 Schritt5, RE6 Schritt 6 usw. Die Endlosregler wählen dabei nicht nur die
einzelnen Schritte dieses Teils der Sequenz an, sondern bestimmen auch ihre Lautstärke.
Es gibt sieben verschiedene Pegel und eine „off“-Einstellung, die bewirkt, dass der Schritt
nicht gespielt wird. Die Höhe der Balken zeigt die Lautstärke der Schritte an.
vocoDer
Ein Vocoder kann ausgewählte Frequenzbänder eines Audiosignals, welches man als
Modulator bezeichnet, analysieren und diese Frequenzbänder auf einen anderen Klang,
den man Träger (Carrier) nennt, übertragen. Dies geschieht durch das Einspeisen des
Modulatorsignals in eine Bank von Bandpassfiltern. Jedes dieser Filter (UltraNova besitzt
12 davon) deckt ein bestimmtes Band im Audiospektrum ab und die Filterbank teilt das
Audiosignal in 12 einzelne Frequenzbänder auf. Im Ergebnis dieser Bearbeitung wird der
spektrale Inhalt, man kann auch sagen, der „Charakter“ des Audiosignals, einem Synthe-
sizerklang „aufgezwungen“. Man hört dann einen Synthesizerklang, der das Eingangssignal
quasi simuliert. Gewöhnlich verwendet man hierfür menschliche Stimmen.
Der letztendliche Charakter des Vocoderklanges hängt wesentlich von den Obertönen
ab, die in dem Synthesizerklang der als Träger (Carrier) dient, vorhanden sind. Klänge mit
einem reichhaltigen Obertonspektrum, wie z. B. die Sägezahnwellenform, erzeugen in der
Regel die besten Resultate.
Üblicherweise wird Sprache oder Gesang als Modulator verwendet, welche über ein
Mikrofon in den Vocoder gelangen. Dabei entstehen die vertrauten Roboterstimmen
oder Klänge, die zu singen scheinen. Diese Sounds sind wieder sehr populär und finden
in vielen Musikstilen Verwendung. Das Modulatorsignal muss aber nicht zwingend eine
Stimme sein. Es können auch andere Klänge und Instrumente, wie z. B. Gitarre oder Drums
verwendet werden, was mitunter unerwartete und interessante Ergebnisse hervorbringt.
Die verbreitetste Art einen Vocoder zu verwenden ist, ein Schwanenhalsmikrofon
oder ein beliebiges anderes dynamisches Mikrofon an die XLR-Buchse von UltraNova
anzuschließen. Alternativ, wenn das Modulatorsignal von einem Instrument oder einer
anderen Audioquelle kommt, können die AUDIO-IN-Buchsen [11] und [12] auf der Rück-
seite des Gerätes genutzt werden. Aber beachten Sie bitte, dass, wenn an der Buchse
Input 1 ein Kabel gesteckt ist, der XLR-Eingang auf der Oberseite abgeschaltet wird. Der
Modulatoreingang des Vocoders ist immer mono. Wenn eine Stereoquelle an den Eingän-
gen 1 und 2 anliegt, wird diese summiert.
Die Tonhöhe des eigentlichen Vocoderklanges hängt von den gespielten Noten des aktuell
gewählten Klangprogramms, das als Trägersignals (Carrier) dient, ab. Die Noten können
sowohl über UltraNovas Keyboard gespielt als auch als MIDI-Notenbefehle, von einem
externen Sequenzer kommend, empfangen werden. Sowohl Träger- als auch Modulatorsig-
nal müssen beide zur gleichen Zeit vorhanden sein, damit der Vocoder arbeiten kann. Die
Noten müssen also gespielt werden, wenn das Modulatorsignal anliegt.
Drücken Sie die Taste VOCODER [19] um das Vocoder-Menü zu öffnen, wo alle Einstellun-
gen vorgenommen werden können.
RE1: Vocoder On/Off
Displayanzeige: On/Off
Initialwert: Off (On – temporär zum Vorhören aktiv)
Wertebereich: Off oder On
Dieser Parameter aktiviert bzw. deaktiviert den Vocoder. In der Einstellung Off kann der
Vocoder konfiguriert, und solange wie das Vocoder Menü offen ist, auch vorgehört werden.
Die Vocoderaktivitäten enden, wenn ein anderes Menü geöffnet wird. Wenn der Vocoder
auf On gestellt wird, bleibt er in Funktion, auch wenn ein anderes Menü geöffnet wird.
RE2 & RE3: Ohne Funktion.
RE4: Vocoder Balance (Mischungsverhältnis)
Displayanzeige: Balance
Initialwert: v63 m0
Wertebereich: v0 c64 bis v63 c1; v63 m0 bis v0 m63
Ausdrucksstarke Vocoderklänge erhält man, wenn der Vocoderausgang mit einer oder bei-
den Signalquellen gemischt wird. Dieser Parameter mischt den Ausgang des Vocoders (v)
mit dem Modulator- (m) oder dem Trägersignal (c). Wird der Endlosregler im Uhrzeigersinn
gedreht, sieht man, dass die erste Hälfte des Wertebereiches Kombinationen von Vocoder
und Träger umfasst - “v0 c64” bedeutet, dass nur das Trägersignal, aber nicht der Vocoder
zu hören ist. “v32 c32” bedeutet, dass die Signale von Vocoder und Träger zu gleichen
Teilen gemischt werden. Die zweite Hälfte des Wertebereiches arbeitet nach dem gleichen
Prinzip zur Mischung von Vocoderausgang und Modulatorsignal.
RE5: Vocoder Width (Stereobreite)
Displayanzeige: Width
Initialwert: 127
Wertebereich: 0 bis 127
Die Ausgänge der Vocoder-Filterbänder sind abwechselnd auf den linken und rechten
Kanal geroutet, um ein breites Stereobild zu erzeugen. Ein Verringern des Wertes routet
alle Bänder stufenweise auf beide Ausgangskanäle. Ist der Parameter Width auf Null
gesetzt, erklingt der Vocoderausgang mono in der Mitte des Stereobildes.
RE6: Vocoder Sibilance Level (Rauschpegel)
Displayanzeige: SibLevel
Initialwert: 40
Wertebereich: 0 bis 127
Dieser Parameter bestimmt den Wert des „Zischelns“, dass im Vocodersignal zu hören
sein wird. Es dient dazu, starke ‘S’ und ‘T’-Laute im Vocoder zu erzeugen. Sibilance kann
bei einem Vocoder für einen markanteren Klang und besserer Verständlichkeit bei Stimmen
sorgen.
RE7: Vocoder Sibilance Type
Displayanzeige: SibType
Initialwert: HighPass
Wertebereich: High Pass oder Noise
In der Grundstellung von HighPass wird das „Zischeln“ des Modulatorsignals, d. h. der
natürlichen Stimme des Vokalisten, durch Filtern extrahiert. Diese Einstellung erlaubt es,
dass etwas vom Modulatorsignal hörbar bleibt. Wenn mehr Sibilance beim Vocoderklang
gebraucht wird als in der natürlichen Stimme des Vokalisten vorhanden ist, kann Zischeln
anteilig simuliert werden, indem Noise als Sibilance Type ausgewählt wird. Hierbei wird
ein geringer Pegel von Rauschen dem Modulatorsignal hinzugefügt und das Hochpassfilter
des Vocoders erhält somit mehr „Futter“, als ob es ein natürlicher Bestandteil der Stimme
wäre.
RE8: Ohne Funktion.