WIKA Betriebsanleitung RTD und TC, eigensichere Ausführungen
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9.1 Beispielberechnung für Messstelle RTD mit Schutzrohr
Einsatz an der Trennwand zur Zone 0, gesucht wird die maximale mögliche Temperatur T
max
an
der Schutzohrspitze für nachfolgende Kombination:
RTD Messeinsatz Ø 6 mm mit eingebautem Kopftransmitter Typ T32.1S, eingebaut in ein
mehrteiliges Schutzrohr Bauform 3F. Die Speisung erfolgt beispielsweise über ein Messumfor-
merspeisegerät Typ KFD2-STC4-EX1 (WIKA-Artikel-Nr. 2341268)
T
max
ergibt sich aus der Addition der Mediumstemperatur sowie der Eigenerwärmung. Die
Eigenerwärmung der Schutzrohrspitze hängt ab von der zugeführten Leistung Po des Transmit-
ters und dem Wärmewiderstand R
th
.
Die Berechnung erfolgt nach folgender Formel: T
max
= P
o
x R
th
+ T
M
T
max
= Oberächentemperatur (max. Temperatur an der Schutzrohrspitze)
P
o
= aus dem Datenblatt des Transmitters
R
th
= Wärmewiderstand [K/W]
T
M
= Mediumstemperatur
Voraussetzung ist eine Umgebungstemperatur Tamb von -20 ... +40 °C.
Beispiel
Widerstandsthermometer RTD
Durchmesser: 6 mm
Mediumstemperatur: T
M
= 150 °C
Zugeführte Leistung: P
o
= 15,2 mW
Temperaturklasse T3 (200 °C) darf nicht überschritten werden
Wärmewiderstand [R
th
in K/W] aus Tabelle = 37 K/W
Eigenerwärmung: 0,0152 W x 37 K/W = 0,56 K
T
max
= T
M
+ Eigenerwärmung: 150 °C + 0,56 °C = 150,56 °C
Das Ergebnis zeigt dass in diesem Fall die Eigenerwärmung an der Schutzrohrspitze vernachläs-
sigbar klein ist. Als Sicherheitsabstand für baumustergeprüfte Geräte (für T6 bis T3) müssen von
den 200 °C noch 5 °C subtrahiert werden, es wären 195 °C zulässig. Somit wird in diesem Fall
die Temperaturklasse T3 nicht überschritten.
Zusatzinformation
Temperaturklasse für T3 = 200 °C
Sicherheitsabstand f. baumustergeprüfte Geräte (T6 bis T3)
*1
= 5 K
Sicherheitsabstand f. baumustergeprüfte Geräte (T1 bis T2)
*1
= 10 K
*1 EN/IEC 60 079-0: 2009 Abs. 26.5.1
9. Berechnungsbeispiele für die Eigenerwärmung an der ...