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Bremsen
Die Geschwindigkeit vorzeitig herabsetzen, anhand der
Bremswirkung des Motors abdrosseln und erst dann mit
beiden Bremsen abbremsen. Bevor das Motorrad zum
Stehen kommt, die Kupplung ziehen und so vermeiden,
dass das Motorrad plötzlich ausgeht.
Achtung (ST3)
Ein unabhängiges Anwenden einer dieser beiden
Steuerungen mindert die Bremswirkung. Die Bremsen
niemals zu abrupt und zu kräftig betätigen, da es sonst zu
einer Blockierung der Räder kommt, was den Verlust der
Motorradkontrolle zur Folge haben kann. Bei Regen oder
beim Befahren von Fahrbahnen mit geringer Haftung, wird
die Bremswirkung stark reduziert. In diesen Situationen
müssen die Bremsen gefühlvoll und besonders vorsichtig
betätigt werden. Plötzliche Fahrmanöver können hier zum
Verlust der Motorradkontrolle führen. Beim Befahren von
langen und stark abschüssigen Strecken muss man die
Bremskraft des Motors ausnutzen, die man durch ein
Herunterschalten der Gänge erzeugt. Die Bremsen dabei
abwechselnd und nur kurzzeitig verwenden, da ein lang
andauernder Einsatz eine Überhitzung des Bremsbelags
zur Folge haben könnte, was die Bremswirkung drastisch
mindern würde. Reifen mit Druck, der unter den
vorgeschriebenen Werten liegt, mindern die
Bremswirkung und beeinflussen die Fahrgenauigkeit und
die Haftung in Kurven.
ABS-System (ST3S ABS)
Das Betätigen der Bremsen erfordert in sehr kritischen
Situationen besondere Sensibilität des Fahrers. Das
Abbremsen stellt einen der schwierigsten und
gefährlichsten Momente beim Fahren eines
Zweiradfahrzeugs dar: Die Gefahr eines Sturzes oder
eines Unfalls ist, statistisch gesehen, hier höher als in allen
anderen Fahrsituationen. Kommt es zum Blockieren des
Vorderrads, fällt die stabilisierende Reibungswirkung weg,
was zum Verlust der Fahrzeugkontrolle führen kann.
Um also die Wirkung der gesamten Bremsleistung des
Fahrzeugs im Notfall, auf ungewöhnlichen
Fahrbahnbelägen oder unter kritischen Klimabedingungen
voll ausnutzen zu können, wurde das Antiblockiersystem
(ABS) für die Räder realisiert.
Hierbei handelt es sich um eine hydraulisch-elektronische
Vorrichtung, die für die Verwaltung des sich im
Bremssystem herrschenden Drucks zuständig ist, wenn
der am Rad installierte Sensor eine mögliche
Radblockierung an das Steuergerät weitergibt.
Dieser momentaner Druckabfall sorgt dafür, dass sich das
Rad weiterhin dreht und die ideale Bodenhaftung
beibehält. An diesem Punkt gibt das Steuergerät den
Druck in den Kreislauf zurück, wodurch die Bremswirkung
erneut aufgenommen wird und wiederholt den Zyklus so
lange, bis das Problem nicht vollständig verschwunden ist.