7SJ45 Handbuch Einstellungen
C53000-K1174-C001-7 15
Der abhängige Überstromzeitschutz des 7SJ45 arbeitet mit einer
disk emulation. Dabei wird das Verhalten der Scheibe elektro-
mechanischer Relais digital nachgebildet. Bei mehreren aufein-
ander folgenden Fehlern wird so gewährleistet, dass die “Vorge-
schichte” infolge der Trägheit der Scheibe mitberücksichtigt und
das Zeitablaufverhalten angepasst wird. Der 7SJ45 teiltdazu den
Wirkungsbereich der disk emulation in eine Aufintegrationszone
(1,1 bis 20
⋅ I/I
P
) und in eine Abintegrationszone (< 0,9 ⋅ I/I
P
). Da-
zwischen liegt der Bereich der Nichtintegrationszone. In diesem
Bereich ruht die virtuelle Scheibe.
Die Wandlerstromversorgung des 7SJ45 bedingt, dass das Ge-
rät bei einphasiger Versorgung und Strömen kleiner 0,8 ⋅ I
N
nicht
mehr arbeitsfähig ist. Der dann stattfindende Gerätereset impli-
ziert ein Rücksetzen der virtuellen Scheibe. Die Arbeitsbereiche
der Rückfallkennlinien sind daher auch von der Wahl des Wertes
für I
P
und den Versorgungsbedingungen abhängig. Wird bei-
spielhaft I
P
= 4,0 gewählt, erfolgt ein Rückfallen der disk emulati-
on bei einphasiger Versorgung bei I/I
P
= 0,2 infolge eines Gerä-
teresets. Bei erneuter Anregung beginnt dann die Ablaufzeit von
vorn.
Durch Betätigen der Taste “ENTER” wird die virtuelle Scheibe
ebenfalls zurückgesetzt.
Die disk emulation bringt Vorteile, wenn der Staffelplan des Über-
stromzeitschutzes mit anderen im Netz befindlichen Geräten auf
elektromechanischer Basis koordiniert werden muss.
Am Gerät werden auf den Nennstrom des Gerätes bezogene
Stromschwellwerte eingestellt, z.B.
Die Einstellung sämtlicher Parameter erfolgt nach dem Additi-
onsverfahren. Bei einigen Parametern sind feste Ober- und Un-
tergrenzen vorhanden.
Stromwandler I
NP
/I
NS
100 A / 1 A
Nennstrom des Gerätes I
N
1A
maximaler Betriebstrom 120 A
Sicherheitsfaktor (angenommen) 1,25
Ip
120A
100A
--------------
I
NS
I
N
--------
1⋅ 25,⋅ 15 I
N
⋅,==
Einstellwert
Schalterwerte
å
=