D-29
Deutsch
Programmbeschreibung 9.4
9.3 EVU-Sperre / Sperre des Wärmepumpenbetriebs
Von den Energie-Versorgungs-Unternehmen (EVU) kann eine
zeitweise Abschaltung der Wärmepumpe zur Bedingung für
günstige Strombezugstarife gemacht werden. Während einer
EVU-Sperre wird die Spannung an der Klemme ID3
unterbrochen.
Bei Anlagen ohne EVU-Sperre muss an den entsprechenden
Klemmstellen die beigelegte Brücke eingelegt werden.
Die Einstellung der EVU-Sperre erfolgt im Menü „Einstellungen
2. Wärmeerzeuger – EVU-Sperre“.
Bei bivalenten Anlagen kann auf eine EVU-Sperre
unterschiedlich reagiert werden:
EVU1: Wärmepumpe gesperrt, der zweite Wärmeerzeuger wird
nur in Leistungsstufe 3 (siehe Kap. 9.5 auf S. 30) freigegeben.
EVU2: Wärmepumpe gesperrt, bei einer Wärmeanforderung
wird der 2. Wärmeerzeuger freigegeben.
EVU3:Wärmepumpe gesperrt, der zweite Wärmeerzeuger wird
unterhalb der einstellbaren Grenztemperatur EVU3 freigegeben.
Für monoenergetische und monovalente Anlagen wird während
einer EVU-Sperre der 2. Wärmeerzeuger generell gesperrt. Die
Einstellung der EVU-Sperre ist ausgeblendet.
HINWEIS
Für eine externe Sperre des Wärmepumpenbetriebs, die sich nicht
automatisch nach max. 2 Stunden zurücksetzt ist der externe
Sperreingang (Kontakt ID4) zu verwenden. Bei Unterschreitung der
minimal zulässigen Rücklauftemperatur wird auch bei anliegendem
Sperrsignal die Wärmepumpe freigegeben.
9.4 Ansteuerung des 2. Wärmeerzeugers
9.4.1 Ansteuerung von Tauchheizkörpern
In monoenergetischen Anlagen werden elektrische
Zusatzheizungen verwendet. Diese werden
wärmebedarfsabhängig ein- bzw. ausgeschaltet, wenn im
Vorkonfigurationsmenü die Betriebsweise „Monoenergetisch“
gewählt und die eingestellte Grenztemperatur (siehe Kap. 9.2
auf S. 28) unterschritten wird.
9.4.2 Konstant geregelter Heizkessel (Mischerregelung)
Bei dieser Kesselart wird das Kesselwasser bei Freigabe vom
Wärmepumpenmanager immer auf eine fest eingestellte
Temperatur (z.B. 70°C) aufgeheizt. Die eingestellte Temperatur
muss so hoch eingestellt werden, dass auch die
Warmwasserbereitung bei Bedarf über den Kessel erfolgen
kann. Die Regelung des Mischers wird vom
Wärmepumpenmanager übernommen, der bei Bedarf den
Kessel anfordert und so viel heißes Kesselwasser beimischt,
dass die gewünschte Rücklaufsoll- bzw. Warmwassertemperatur
erreicht wird. Der Kessel wird über den Ausgang 2.
Wärmeerzeuger des Wärmepumpenmanagers angefordert und
die Betriebsweise des 2. Wärmeerzeugers ist auf „konstant“ zu
codieren.
9.4.3 Gleitend geregelter Heizkessel (Brennerregelung)
Im Gegensatz zu einem konstant geregelten Kessel liefert der
gleitend geregelte Kessel direkt die der Außentemperatur
entsprechende Heizwassertemperatur. Das 3-Wege-
Umschaltventil hat keine Regelfunktion, sondern nur die
Aufgabe, den Heizwasserstrom, je nach Betriebsmodus, am
Kesselkreis vorbei oder durch den Kessel durchzuführen.
Bei reinem Wärmepumpenbetrieb wird das Heizungswasser am
Kessel vorbei geführt, um Verluste durch Wärmeabstrahlung des
Kessels zu vermeiden. Ist bereits eine witterungsgeführte
Brennerregelung vorhanden, muss die Spannungszufuhr zur
Brennerregelung bei ausschließlichem Wärmepumpenbetrieb
unterbrochen sein. Dazu ist die Ansteuerung des Heizkessels
am Ausgang 2. Wärmeerzeuger des Wärmepumpenmanagers
anzuschließen und die Betriebsweise des 2. Wärmeerzeugers
auf „gleitend“ zu codieren. Die Kennlinie der Brennerregelung
wird entsprechend zum Wärmepumpenmanager eingestellt.
9.4.4 Sonderprogramm für ältere Heizkessel und Zentralspeicheranlagen
Wurde der zweite Wärmeerzeuger angefordert und im Menü
„Einstellungen - 2. Wärmeerzeuger“ das sogenannte
Sonderprogramm aktiviert, bleibt der 2.Wärmeerzeuger
mindestens 30 Stunden lang in Betrieb. Verringert sich in dieser
Zeit der Wärmebedarf, so geht der zweite Wärmeerzeuger in
„Bereitschaftsbetrieb“ (2. Wärmeerzeuger an Spannung, aber
Mischer ZU). Ganz abgeschaltet wird er erst dann, wenn 30
Stunden lang keine Anforderung an den 2. Wärmeerzeuger
vorliegt.
Diese Funktion kann bei bivalenten Anlagen wie folgt genutzt
werden:
1) Bei älteren Öl- bzw. Gaskesseln, um Korrosionsschäden
wegen häufiger Taupunktunterschreitungen zu vermeiden.
2) Bei Zentralspeicheranlagen, damit die Speicherladung
unabhängig vom momentanen Wärmebedarf für den
Folgetag sichergestellt ist.
9.4.5 Bivalent - Regenerativ
Bei der Einbindung einer regenerativen Wärmequelle (z.B. Solar,
Holz) muss dieser Vorrang vor dem Betrieb der Wärmepumpe
gegeben werden (siehe Abb. 2.4 auf S. V). Hierzu wird in der
Vorkonfiguration auf bivalent regenerativ codiert. Solange der
regenerative Speicher kalt ist, verhält sich das System wie eine
monoenergetische Anlage.
Am analogen Eingang N1-B8 wird der Fühler des regenerativen
Speichers angeschlossen. Die Mischerausgänge des
Bivalenzmischers sind aktiv.