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Synth-eDIt-bereIch
Hardware Navigation
Auf Seite 48 finden Sie eine Übersicht über das Bedienfeld von UltraNova und eine
Kurzbeschreibung über die Funktion der verschiedenen Bedienelemente.
Alle Menüs von UltraNova, die sich dem Thema Klangerzeugung und -formung widmen,
werden über den Taster SYNTH EDIT erreicht.
Für ein aufgerufenes Menü werden stets die Parameterwerte des aktuell gewählten Klang-
programms angezeigt.
Jedes Menü wird über einen eigenen Taster aufgerufen und verfügt über bis zu vier
Displayseiten. Sollte ein Menüeintrag über mehr als eine Displayseite verfügen, leuchtet
einer der beiden PAGE Taster [4]. Die Taster können zur Navigation durch die weiteren
Displayseiten genutzt werden. Das Display zeigt pro Displayseite bis zu acht Parameter, die
unmittelbar mit den darüber platzierten Endlosreglern verändert werden können.
Über die Menütaster [11] bis [22] können Sie auf Knopfdruck direkt von einem Menü zu
einem anderen springen. Einige Bereiche der Klangerzeugung sind mehrfach vorhanden,
etwa die Oszillatoren, die allesamt über ein eigenes Menü verfügen. Über die SELECT
Taster [10] können Sie wählen, welcher Block gesteuert werden soll. Dabei merkt sich
UltraNova, auf welchen Block und welche Displayseite zuletzt zugegriffen wurde. Wird das
Menü wieder aufgerufen, wird auch der entsprechende Block und die richtige Displayseite
wieder geöffnet.
oSZIllatoren 1, 2 unD 3
UltraNova verfügt über drei identische Oszillatoren und einen Rauschgenerator. Dieses
sind die Klang erzeugenden Elemente des Synthesizers. Drücken Sie den Taster
OSCILLATOR [11], um das Oszillator-Menü zu öffnen, das zwei Displayseiten pro
Oszillator umfasst. Je einer der SELECT und PAGE Taster wird leuchten. Hiermit wird
gezeigt, dass einerseits mehr als ein Oszillator zur Auswahl steht, andererseits, dass
zusätzliche Displayseiten zur Verfügung stehen. Jeder Oszillator verfügt über 16 justierbare
Parameter, die auf zwei Displayseiten à acht Parameter unterteilt sind. Beachten Sie,
dass fünf dieser Parameter global für alle Oszillatoren gelten und sich ein weiterer dem
Rauschgenerator widmet. Diese sechs Parameter erscheinen auf der zweiten Displayseite
eines jeden Oszillators.
Oszillator spezifische Parameter (Displayseite 1)
Oszillator 1 dient als Beispiel für die folgenden Erläuterungen. Alle drei Oszillatoren sind in
ihrer Bedienung identisch.
RE1: Coarse Tuning (Grobstimmung)
Displayanzeige: O1Semi
Initialwert: 0
Wertebereich: -64 bis +63
Mit diesem Parameter legen Sie die Basisstimmung für den Oszillator fest. Die Schrittbre-
ite beträgt 1 und verändert die Tonhöhe jeder Note um einen Halbton für den gewählten
Oszillator. Ein Versatz von +12 entspricht also einer Erhöhung um eine Oktave. Negative
Werte arbeiten in gleicher Weise, nur abwärts. Lesen Sie auch den Abschnitt Transpose
auf Seite 82.
RE2: Fine Tuning (Feinstimmung)
Displayanzeige: O1Cents
Initialwert: 0
Wertebereich: -50 bis +50
Mit diesem Parameter nehmen Sie feinere Verstimmungen des Oszillators vor. Die Schrit-
tweite beträgt hier Cents (1/100 eines Halbtons). Der Regelbereich beträgt 50 Cents und
entspricht somit einem Viertelton zwischen zwei Halbtönen.
RE3: Virtual Oscillator Sync (Oszillatorensynchronisation)
Displayanzeige: 01VSync
Initialwert: 0
Wertebereich: 0 bis 127
Die Oszillatorensynchronisation ist eine Technik, bei der über einen zweiten, in diesem Fall
virtuellen Oszillator, dem Hauptoszillator Obertöne hinzugefügt werden. Die Wellenform
des virtuellen Oszillators zwingt dabei bei jedem Nulldurchlauf den Hauptoszillator zu
einem Wellenform-Neustart. Hieraus ergeben sich interessante Klangeffekte, deren Klang-
charakter abhängig vom eingestellten Parameterwert ist, weil die Frequenz des virtuellen
Oszillators ein Vielfaches der des Hauptoszillators darstellt. Ist der Wert für Vsync etwa
ein Vielfaches von 16, ist die Frequenz des virtuellen Oszillators ein gerader Oberton der
Frequenz des Hauptoszillators. Das Ergebnis ist eine Transponierung des Hauptoszillators,
der in der Obertonreihe hochrückt. Werte die zwischen einem Vielfachen von 16 liegen,
führen meist zu disharmonischen Klangergebnissen.
Probieren Sie den Parameter Vsync über einen LFO zu modulieren.
Weisen Sie testweise das Modulationsrad zu, um eine direkte Steuerung des
Sync-Effekts umzusetzen.
RE4: Oscillator Waveform (Wellenform)
Displayanzeige: O1Wave
Initialwert: Sawtooth
Wertebereich: Siehe Tabelle auf Seite 85
Mit diesem Parameter wählen Sie die Oszillator-Wellenform. Zur Auswahl stehen 72
Varianten. Hier finden Sie typische Wellenformen analoger Synthesizer wie Sinus,
Rechteck, Sägezahn, Puls und neun Mischformen von Sägezahn und Pulswelle. Hinzu
kommen zahlreiche digitale Wellenformen sowie 36 Wellensätze, die jeweils ihrerseits aus
neun Wellenformen bestehen. Außerdem stehen Ihnen hier die beiden Audioeingänge als
Klangquelle zur Verfügung.
Wenn Sie die beiden Audioeingänge als Klangquelle wählen, bleiben die
weiteren Oszillatorparameter wirkungslos. Der Audioeingang wird direkt für die
folgende Klangformung genutzt (durch Filter, Modulatoren usw.). Um das Signal
der Audioeingänge hören zu können, muss eine Note auf dem Keyboard (oder
über MIDI) gespielt werden.
Indem Sie die Audioeingänge als Klangquelle nutzen, können Sie über MIDI-
Noten einen Gater-Effekt etwa für eine Gesangsstimme erzeugen.
RE5: Pulse Width/Wave Table Index (Pulsbreite, Wellensatz Index)
Displayanzeige: O1Pw/Idx
Initialwert: 0
Wertebereich: -64 bis +63
Dieser Regler hat abhängig von der über RE4 gewählten Wellenform zwei Funktionen. Ist
eine Pulswelle gewählt, wird hier die Pulsbreite des Oszillators eingestellt. Den Effekt kön-
nen Sie leicht hören, indem Sie über RE4 den Eintrag PW wählen und dann RE5 betäti-
gen. Sie werden feststellen, wie der Obertonanteil variiert und bei hohen Werten dünn und
metallisch klingt. Eine Pulswelle ist eine asymmetrische Rechteckwelle. Bei einem Wert
von Null handelt es sich um ein herkömmliches Rechteck (siehe 53.). Ist als Wellenform
einer der 36 Wellensätze gewählt (siehe oben RE4), übernimmt RE5 eine andere Funktion:
jeder Wellensatz besteht aus neun verwandten Wellenformen, von denen Sie über RE5
eine wählen. Der Wertebereich von 128 Schritten ist in neun identische Bereiche mit jew-
eils etwa 14 Schritten unterteilt. Entsprechend wählen Sie mit Werten von -64 bis -50 die
erste Wellenform, von -49 bis -35 die zweite Wellenform und so weiter. Bitte beachten Sie
auch den Parameter zur Wellensatz-Interpolation auf Displayseite 2. Mit diesem Parameter
können Sie bei der Nutzung von Wellensätzen weitere Klangvariationen ins Spiel bringen.
RE6: Hardness (Obertonvariation)
Displayanzeige: O1Hard
Initialwert: 127
Wertebereich: 0 bis 127
Dieser Parameter verändert den Obertongehalt der Wellenform. Wird der Wert reduziert,
werden die höheren Obertöne im Pegel verringert. Der Effekt ähnelt einem Tiefpass-
filter, arbeitet jedoch auf Oszillatorebene. Bei einer Sinuswellenform werden Sie keine
Auswirkungen feststellen, da diese Wellenform über keine Obertöne verfügt.