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DIe moDulatIonSmatrIx
Die Stärke eines flexiblen Synthesizers liegt in der Fähigkeit, die verschiedenen Steuerele-
mente, Klangerzeuger und Bearbeitungsfunktionen miteinander zu verbinden, sodass sie
auf möglichst vielfältige Weise gesteuert -oder eben moduliert- werden können. UltraNova
verfügt über ein unglaublich flexibles Routingsystem, für das ein eigenes Menü reserviert
ist: das Modulations-Menü.
Drücken Sie den Taster MODULATION [17] um das Modulations-Menü zu öffnen, das
über eine Displayseite verfügt. Dieses Menü kann man sich als ein System zur Verbind-
ung von Steuerelementen mit bestimmten Bereichen des Synthesizers vorstellen. Jede
Verbindung dieser Art wird als ‘Slot’ bezeichnet. Es gibt insgesamt 20 dieser Slots, welche
mit dem Regler RE1 angewählt werden (siehe unten). Jeder Slot bestimmt wie ein oder
zwei Steuerelemente auf den zu steuernden Parameter geroutet werden. Die zur Verfügung
stehenden Routingmöglichkeiten sind in allen 20 Slots identisch und die nachfolgende
Beschreibung ist somit für alle gültig.
Die Modulationsmatrix ist sowohl variabel als auch additiv. Was ist mit ‘variabel’
und ‘additiv’ bei einer Matrix gemeint?
Mit ‘variabel’ meinen wir nicht nur das Routing von Steuerelementen auf modulierbare
Parameter, die in jedem Slot festgelegt werden können, sondern auch die Stärke der
Steuerung. Deshalb liegt der Umfang der Steuerung (Steuerbereich) in Ihren Händen.
Mit ‘additiv’ meinen wir, dass ein Parameter, falls es gewünscht ist, von mehr als einer
Quelle moduliert werden kann. Jeder Slot erlaubt es, zwei Modulationsquellen auf einen
Parameter zu routen, deren Wirkungen multipliziert werden. Das bedeutet, dass wenn eine
der Quellen bei Null ist, erfolgt keine Modulation. Jedoch gibt es keinen Grund, warum sie
in weiteren Slots diese oder andere Quellen nicht auf den gleichen Parameter routen kön-
nten. In diesem Fall werden die Steuersignale von den verschiedenen Slots „addiert“.
Agieren Sie vorsichtig beim Erstellen solcher Patches, damit die kombinierten
Modulationen aller Steuerelemente, wenn sie simultan arbeiten, auch den gewün-
schten Effekt erzielen.
Außerdem können Sie im Modulations-Menü die berührungsempfindlichen Regler als
zusätzliche Steuerelemente adressieren, sofern der Modus Animate Touch aktiviert ist
(siehe Seite 70).
RE8: LFO 1 One-Shot (einmaliger Durchlauf)
Displayanzeige: L1OneSht
Initialwert: Off
Wertebereich: On oder Off
Wie der Name impliziert, durchläuft die LFO-Wellenform nur einen einzigen Zyklus, wenn
dieser Parameter auf On gestellt ist. Beachten Sie, dass immer ein vollständiger Wellen-
formzyklus durchlaufen wird, unabhängig von der Einstellung der LFO-Phase. Wenn die
LFO-Phase auf 90° gesetzt ist, beginnt der einmalige Durchlauf am 90-°-Punkt, beschreibt
einen vollständigen Zyklus und endet wieder bei 90°.
LFO 1 Parameter (Displayseite 2)
RE1: LFO 1 Delay (Einsatzverzögerung)
Displayanzeige: L1Delay
Initialwert: 0
Wertebereich: 0 bis 127
Der Parameter LFO Delay bestimmt die Zeitdauer der Funktion des Reglers L1InOut
(RE3).
RE2: LFO 1 Delay Sync (Synchronisation der Einsatzverzögerung)
Displayanzeige: L1DSync
Initialwert: Off
Wertebereich: Siehe Tabelle auf Seite 85.
Wenn dieser Parameter auf Off gestellt ist, wird die Verzögerungszeit (LFO Delay) vom
Wert des Parameters Delay (RE1) bestimmt. Bei allen anderen Einstellungen ist RE1
deaktiviert und die Verzögerung wird von der internen oder externen MIDI-Clock abgeleitet.
RE3: LFO 1 Fade In/Fade Out (Ein-/Ausblendung)
Displayanzeige: L1InOut
Initialwert: FadeIn
Wertebereich: FadeIn, FadeOut, GateIn, GateOut
Die Funktionen der vier möglichen Einstellungen für die Ein-/Ausblendung sind wie folgt:
FadeIn - Die LFO-Modulation wird im Rahmen des beim Parameter Delay (RE1)
eingestellten Wertes allmählich erhöht.
GateIn – Der Beginn der LFO-Modulation wird im Rahmen des beim Parameter Delay
(RE1) eingestellten Wertes verzögert, setzt dann aber mit vollem Pegel ein.
FadeOut – Die LFO-Modulation wird im Rahmen des beim Parameter Delay (RE1)
eingestellten Wertes allmählich verringert, bis die Modulation vollständig abklingt.
GateOut – Der Zielparameter wird so lange mit voller Tiefe durch das LFO moduliert
wie es dem beim Parameter Delay (RE1) eingestellt Wert entspricht. Dann endet die
Modulation abrupt.
RE4: LFO1 Delay Trigger (Auslösen der Einsatzverzögerung)
Displayanzeige: L1DTrig
Initialwert: Legato
Wertebereich: Legato oder Re-Trig
Dieser Parameter arbeitet im Zusammenspiel mit der Funktion Fade In/Fade (RE3).
Im Modus Re-Trig hat jede gespielte Note ihre eigene LFO-Verzögerung gemäß dem
eingestellten Wert des Parameters Delay bzw. der MIDI-Clock, wenn L1Dsync aktiv ist.
Im Modus Legato bestimmt nur die erste von mehreren gebunden gespielten Noten die
Verzögerungszeit, d. h. die zweite und darauf folgenden Noten lösen die Delay-Funktion
nicht erneut aus. Damit die Einstellung Legato als Delay Trigger arbeiten kann, muss die
einstimmige (monofone) Betriebsart ausgewählt sein. Im mehrstimmigen (polyfonen)
Betrieb arbeitet die Funktion nicht. Siehe Seite 62.
Siehe Seite 64 für zusätzliche Informationen über den Legato-Modus.
RE5-RE8: Ohne Funktion.