CB-110-4 83
6.1 Erweiterungsmodul zur Druckregelung
Grafische Erklärungen der im Folgenden beschriebe-
nen Steuer- und Regelfunktionen des Erweiterungsmo-
duls zur Druckregelung siehe Abbildung 19, Seite 84.
Basisfunktion und Mindesteinstellungen
Ist das Erweiterungsmodul zur Druckregelung mit dem
VARIPACK Frequenzumrichter verbunden, kann per
BEST SOFTWARE oder über Display Parameter P1-12
der Betriebsmodus "Druckregelung" ausgewählt wer-
den. Durch diese Konfiguration werden die relevanten
Parameter für die Druckregelung freigeschaltet.
Neben den Grundeinstellungen müssen für die direkte
Regelung zusätzlich mindestens folgende Parameter
eingestellt werden:
• Kältemittel
• Verdampfungstemperatur
• Verdampfungstemperaturbegrenzer (Pump Down)
• Verflüssigungstemperatur
Die Steuerung des Verdichters basiert auf der soge-
nannten Pump-down-Logik. Der Digitaleingang zum
Anlauf des Verdichters (DI1) muss dazu dauerhaft ge-
schlossen werden oder es kann zur Freigabe ein Steu-
erschalter eingesetzt werden. Der Verdichter wird ein-
geschaltet wenn die Verdampfungstemperatur den
Sollwert überschreitet und gestoppt wenn die Verdamp-
fungstemperatur die eingestellte Pump-Down Abschalt-
temperatur unterschreitet.
Im Betrieb regelt der Frequenzumrichter die eingestell-
te Verdampfungstemperatur durch Regelung der Ver-
dichterfrequenz und An/Aus-Schalten des ungeregelten
Verdichters (Relais auf dem Erweiterungsmodul, Klem-
me 5+6). Das An/Aus-Schalten des ungeregelten Ver-
dichters erfolgt, wenn der VARIPACK-Verdichter für die
in den Parametern P8-04/P8-05 konfigurierte Zeit auf
maximaler/minimaler Frequenz läuft. Je nach Bedarf
kann die Geschwindigkeit der Regelung über die Ein-
stellung des P-Bandes (P3-06) und I-Bandes (P3-07)
angepasst werden. Ebenso können die Verzögerungs-
zeiten des ungeregelten Verdichters mittels den Para-
metern Einschaltverzögerung (P8-04) und Ausschalt-
verzögerung (P8-05) angepasst werden.
Mithilfe des Analogausgangs AO1 (Anschluss eines
drehzahlveränderbaren Verflüssigungerventilators)
kann über das 0..10V Signal die eingestellte Verflüs-
sigungstemperatur geregelt werden. Um einen mög-
lichst effizienten Betrieb zu gewährleisten, wird emp-
fohlen, die Soll-Verflüssigungstemperatur gemäß der
minimal zulässigen Verflüssigungstemperatur der Ver-
dichter einzustellen, sofern dies die Anlage zulässt.
Überschreitet die Verflüssigungstemperatur den Soll-
wert wird die Drehzahl der Ventilatoren entsprechend
erhöht. Durch Einstellen des P-Bandes (P3-13) und I-
Bandes (P3-14) auf die Trägheit der Anlage kann die
Qualität der Regelung optimiert werden. Zudem lässt
sich, falls erforderlich, eine minimale Ventilatordrehzahl
(P3-16) einstellen.
"Verdampfungstemperatur-Sollwert 2" (P3-03)
Durch Schalten des Eingangs DI4 (Erweiterungsmodul
Klemme 1) wird der Verdampfungstemperatur-Sollwert
2 aktiviert.
"Verflüssigungstemperatur-Sollwert 2" (P3-09)
Durch Schalten des Eingangs DI5 (Erweiterungsmodul
Klemme 2) wird der Verflüssigungstemperatur-Sollwert
2 aktiviert. Dieser kann beispielsweise als Sollwert für
die Wärmerückgewinnung verwendet werden.
"Verflüssigungstemperatur-Begrenzer" (P3-11)
Der Verflüssigungstemperatur-Begrenzer reduziert die
Frequenz des Verdichters bei Überschreiten der einge-
stellten Verflüssigungstemperatur. In vielen Fällen lässt
sich damit eine Hochdruckabschaltung vermeiden, da
durch Absenken der Frequenz die Last am Verflüssiger
reduziert wird.
"Elektronischer Niederdruckschalter" (P3-05)
Die Niederdruckschalter-Funktion schaltet den Verdich-
ter bei Unterschreiten des eingestellten Druckwerts ab.
Anders als bei der Pump-Down Abschaltung wird der
Verdichter bei Erreichen dieses Grenzwerts sofort ab-
geschaltet und nicht über die Rampe herunter gefah-
ren. Zudem wird eine Störung im Störspeicher des Fre-
quenzumrichters gespeichert. Der Wiederanlauf des
Verdichters erfolgt bei Überschreiten des Verdamp-
fungstemperatur-Sollwerts.
"Elektronischer Hochdruckschalter" (P3-12)
Die Hochdruckschalter-Funktion schaltet den Verdich-
ter bei Überschreiten des eingestellten Druckwerts ab.
Die Standardeinstellung sowie der maximal einstellbare
Wert entspricht dem maximalen Betriebsdruck des Ver-
dichters. Das Entriegeln des Hochdruckschalter erfolgt
bei unterschreiten der eingestellten Temperatur des
Verflüssigungstemperatur-Begrenzers.
Information
Die elektronische Hochdruckschalter-Funktion
ersetzt nicht den nach EN378 vorgeschriebenen
baumustergeprüften Hochdruckschalter!