8 | Ottobock Helix
2 Beschreibung und Funktion
2.1 Konstruktion
Das patentierte Helix
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Hüftgelenk ist das erste kommerziell erhältliche Hüftgelenk mit hydraulischer Stand- und
Schwungphasensteuerung. Durch seine konstruktiven Merkmale kann der Prothesenträger ein harmonisches und
gleichmäßiges Gangbild erzielen. Folgende Besonderheiten charakterisieren das Hüftgelenk:
• Räumliche Bewegung der Hüfte: Die patentierte, mehrachsige Gelenkstruktur bewirkt eine räumliche Bewe-
gung der Hüfte. Diese ist neben der üblichen Flexion und Extension eine Kombination aus einer Ab- und Ad-
duktion sowie einer Innen- und Außenrotation, die der natürlichen Bewegung nachempfunden ist. Daher gibt es
das Helix
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Hüftgelenk in den Varianten 7E10=L für Linksamputierte sowie 7E10=R für Rechtsamputierte. Die
mehrachsige Gelenkstruktur bewirkt zudem eine größere Beinverkürzung in der Schwungphase und erleichtert
so das Gehen mit der Prothese.
• Hydraulisch gesteuerte Extension und Flexion: Die innovative Hydraulik regelt die Dämpfung des Gelenks in
jeder Phase des Gehens. Sie ermöglicht in der Standphase ein gedämpft kontrolliertes Auftreten mit deutlicher
Reduzierung der Beckenrückkippung (Hypolordose) sowie ein harmonisches Strecken des Hüftgelenks. Auch
die Schrittlänge in der Schwungphase wird hydraulisch gesteuert. Sie kann individuell auf die Bedürfnisse des
Prothesenträgers eingestellt werden.
• Unterstützung der Schwungphaseneinleitung: Die integrierten Zugfedern speichern in der Standphase me-
chanische Energie. Diese wird zum Einleiten der Schwungphase genutzt, um einen Teil der fehlenden Hüftbeu-
gemuskulatur zu kompensieren. Dadurch wird der benötigte Kraftaufwand beim Gehen reduziert.
• Optimale Sitzeigenschaften: Weil das Helix
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Hüftgelenk im eingebauten Zustand eine geringe Bauhöhe hat,
kann der „Beckenschiefstand“ in der Sitzposition auf ein Minimum reduziert werden. Zudem ist der Beugewinkel
des Helix
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Hüftgelenks sehr groß, wodurch ein komfortables Sitzen ermöglicht wird.
2.2 Versorgungspakete
Die Funktionen des Helix
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Hüftgelenks sind speziell auf die Eigenschaften ausgewählter Ottobock Komponenten
abgestimmt. Die einwandfreie Funktion des Helix
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Hüftgelenks im Haftungszeitraum wird nur beim Einsatz ent-
sprechender Produkte gewährleistet (siehe „Systemkomponenten auf einen Blick“, S. 2).
Bitte wählen Sie je nach Mobilitätsgrad und Bedürfnis des Prothesenträgers ein entsprechendes Versorgungs-
paket aus, wie im Zertizierungs-Workshop behandelt.
3 Aufbau, Einstellung und Montage
INFORMATION
Die optimale Funktion der Prothese hängt wesentlich von einem korrekten Aufbau ab!
Deshalb wird für alle in den Kapiteln 3 und 4 beschriebenen Arbeiten (Positionierung der Eingussplatte, Aufbau,
Dynamische Anprobe) mit einem Testschaft gearbeitet. Die dafür nötigen Herstellungstechnologien (einschließlich
die für den denitiven Beckenkorb) werden darüber hinaus im Zertizierungs-Workshop vermittelt.
INFORMATION
Gehen Sie beim nachfolgend beschriebenen Aufbau in zwei Schritten vor:
Zuerst erfolgt der Grundaufbau im Aufbaugerät (z. B. L.A.S.A.R. Assembly 743L200).
Anschließend erfolgt die statische Aufbauoptimierung mit dem L.A.S.A.R. Posture 743L100.